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Nach dem Nationalgetränk der Russen gefragt, fällt vielen wahrscheinlich als erstes Wodka ein. Doch weit gefehlt: Russland ist eine der ganz großen Teetrinker-Nationen. Seit gut 400 Jahren wird in Russland regelmäßig Tee getrunken – laut Umfragen trinken 80 Prozent der Russen täglich mindestens ein Glas. Eine russische Teezeremonie gibt es zwar nicht. Und doch gehört das köstliche Heißgetränk zum Leben in Russland einfach dazu. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über die russische Teekultur.
Anfang des 17. Jahrhunderts gelangte der Tee von China nach Russland, ungefähr zur gleichen Zeit wie die ersten Teelieferungen nach England. Mit einem Unterschied: Während der Tee das britische Königreich per Schiff erreichte, kam er nach Russland über Land. Kamelkarawanen brachten den damals noch in Ziegel gepressten Tee über die Seidenstraße, der Transport dauerte gut und gerne ein Jahr. Daher auch der Name Karawanentee.
Ähnlich wie in anderen europäischen Ländern war der Tee in Russland am Anfang ein exklusives, ja luxuriöses Getränk, das aufgrund der Preise nur der oberen Schicht vorbehalten war. Erst als der Handel zwischen China und Russland wuchs – man tauschte Tee gegen Pelze –, konnte sich auch die ärmere Bevölkerung den Teegenuss leisten. Und so begann ein Siegeszug, der zu einer ausgeprägten Teekultur beitrug. Ab dem Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Tee dann mit der Transsibirischen Eisenbahn transportiert, was die Transportzeiten erheblich senkte.
Heute wird in Russland vor allem Schwarzer Tee getrunken, Mischungen mit kräftigem Assam als Basis sind sehr beliebt. Früher war Ziegeltee beliebt. Außerdem trinkt man immer noch sehr gerne den Karawanentee. Man nimmt an, dass der Rauch der Lagerfeuer der Karawanen auf dem Weg nach Russland die Teeblätter mit außergewöhnlichem Räucheraroma versehen hat. Inzwischen hat die Sorte Lapsang Souchong den Karawanentee
Aber auch Grüner Tee findet immer mehr Anhänger in Russland, auch wenn Schwarztee weiterhin das russische Nationalgetränk Nummer 1 ist.
Eine Teezeremonie mit festgelegten Abläufen und Ritualen, wie sie aus den fernöstlichen Ländern bekannt ist, hat sich in Russland nicht entwickelt. Die traditionelle russische Teekultur ist aber weitgehend mit der türkischen vergleichbar.
Keine Teezeremonie, aber eine besondere Art der Zubereitung ist in der russischen Teekultur verankert: im sogenannten Samowar. Dieses bauchige Gefäß verbindet wahrscheinlich jeder mit Tee in Russland, obwohl auch in der Türkei und anderen zentralasiatischen Ländern Samoware zur Teezubereitung genutzt werden.
Samowar bedeutet übersetzt „Selbstkocher“. Kurz erklärt ist dies eine Teemaschine, die den ganzen Tag lang heißen Tee zur Verfügung stellt. So aufwändig das Aussehen von den meisten Samowaren, mit reichen Verzierungen, Henkeln und Deckeln, so einfach ist im Grunde seine Funktionsweise:
Der Grund für die Erfindung des Samowars liegt wahrscheinlich darin, dass im Großteil Russlands klimatische Verhältnisse herrschen, die den ständigen Zugang zu heißen Getränken erfordern: Es ist sehr lange sehr kalt, man denke nur an Sibirien.
Und so ist der Samowar der wahrscheinlich wichtigste Teil der russischen Teekultur: Nahezu jede Familie besitzt eine solche Teemaschine, oftmals als teures Erbstück. Samoware sind auch ein klassisches Hochzeitsgeschenk.
Beim Tee aus dem Samowar kommt es auf die Mischung an: Das Konzentrat aus dem kleinen Kessel ist natürlich ungenießbar. Man gießt also etwas von dem Konzentrat in sein Teeglas und füllt es mit heißem Wasser auf. Ob im Verhältnis 1:3 oder 1:10 liegt am Teetrinker selbst – ein großer Vorteil des Samowars, denn auf diese Weise können Sie den Tee so stark genießen wie Sie möchten.
Tee begleitet die Menschen in Russland den ganzen Tag, zu Hause beim Frühstück, bei der Arbeit und beim Besuch bei Freunden. Sogar auf Reisen ist das Nationalgetränk nicht wegzudenken: In russischen Zügen stehen in den meisten Waggons Samoware oder Kessel mit heißem Wasser, damit sich jeder jederzeit ein köstliches, wärmendes Getränk zubereiten kann.
Eine Teetasse werden Sie in Russland seltener finden, da Teegläser den Tee länger warm halten als Teetassen. Typisch für den Teegenuss sind Teegläser, die in einen Halter mit Henkel gestellt werden. Diese gibt es aufwändig verziert aus Metall oder auch praktisch und günstig aus Kunststoff.
Die Russen lieben ihren Schwarztee vor allem süß. Zucker wird allerdings seltener verwendet, zum Einsatz kommt Warenje, eine Art flüssige, sehr süße, kompottähnliche Konfitüre. Sie wird entweder ins Glas gegeben oder direkt in den Mund. Dann lässt man den Tee schluckweise über die Konfitüre fließen. Manche geben auch Zitrone in ihren Tee.